Was ist optische Oberflächenqualität?

Die optische Oberflächenqualität ist ein wichtiges Thema für alle, die an der Herstellung, Lieferung und Verwendung optischer Komponenten beteiligt sind. Kurz gesagt handelt es sich bei dem Thema um Methoden zur Identifizierung, Charakterisierung und Tolerierung von Fehlern auf optischen Oberflächen oder Oberflächenunvollkommenheiten, wie ISO 10110-7 sie nennt.

Oberflächenmängel, wie Kratzer, können während der Herstellung, aber auch durch den allgemeinen Gebrauch verursacht werden. Je nach Anwendung können diese Mängel sowohl die funktionale als auch die kosmetische Qualität eines Produkts erheblich beeinträchtigen. Daher ist es sehr wichtig, dass sich die Beteiligten in der Lieferkette darauf einigen können, wie Oberflächenfehler kontrolliert werden sollen.

Was ist ISO 10110-7?

Um den Bedarf an einer Standardisierung von optischer Oberflächenqualität zu decken, hat die International Standards Organization (ISO) eine Methodik zur Kontrolle von Oberflächenfehlern entwickelt. Diese Methodik wurde in ISO 10110-7: 2017 mit dem Titel Optik und Photonik – Erstellung von Zeichnungen fuer optische Elemente und Systeme – Teil 7: Oberflächenunvollkommenheiten veröffentlicht.

ISO 10110-7: 2017 versucht, nützliche Methoden und Definitionen für die Kontrolle von Oberflächenunvollkommenheiten bereitzustellen. Es kann jedoch mit Sicherheit gesagt werden, dass hinsichtlich seiner Auslegung und Umsetzung noch einige Herausforderungen bestehen bleiben.

In unserem Branchenleitfaden zu Qualitätsstandards für optische Oberflächen gehen wir detailliert auf ISO 10110-7 ein, um diese Herausforderungen zu erleutern. Wir nutzen auch die Gelegenheit, ISO 10110-7: 2017 mit MIL-PRF-13830 B, einem alternativen (und sehr verbreiteten) Standard zur Kontrolle der optischen Oberflächenqualität, zu vergleichen.

Nachfolgend geben wir einen einführenden Überblick über ISO 10110-7:2017.

Eine Übersicht über ISO 10110-7

ISO 10110-7 (2017) ist die neueste international anerkannte Norm zur Bereitstellung von Definitionen und Methoden zur Bewertung optischer Oberflächenunvollkommenheiten.

Nach dieser Norm sind Unvollkommenheiten entweder als lange Unvollkommenheiten (analog zu Kratzern) oder als lokalisierte Unvollkommenheiten(analog zu Vertiefungen) zu klassifizieren.

Ein einzigartiges und flexibles Element dieser Norm besteht darin, dass sie zwei getrennte Ansätze zur Kontrolle von Oberflächenfehlern bietet:

Ansatz 1: „Sichtbarkeitsspezifikation“ – umfasst Methoden, die sich eng an die Norm MIL-PRF-13830 B halten, bei der Mängel anhand des visuellen Erscheinungsbilds und Vergleichs erkannt und charakterisiert werden müssen. Eine wichtige Abweichung vom MIL-PRF-13830 B-Standard sind die Kriterien, die für die Klassifizierung von Oberflächenunvollkommenheiten verwendet werden sollen.

Ansatz 2: „Dimensionsspezifikation“ – konzentriert sich auf die Charakterisierung und Bewertung von Oberflächenunvollkommenheiten allein anhand ihrer Abmessungen.

In beiden Fällen verweist die Norm ISO 10110-7 auf ISO 14997, eine unterstützende Norm, die die physikalischen Prinzipien und praktischen Mittel zur Bewertung von Oberflächenunvollkommenheiten festlegt.

Zusammen umfassen die beiden Ansätze Methoden zur Bestimmung der Oberflächenqualität, zur Detektion relevanter Defekte, zur Charakterisierung aller gefundenen Defekte und schließlich zur Bewertung des Prüflings auf PASS/FAIL-Status gegen die erforderte Oberflächenqualität.

In both cases, the ISO 10110-7 standard references ISO 14997, a supporting standard that specifies the physical principles and practical means for evaluating surface imperfections.

Interessiert an weiteren Informationen?

Wenn Sie dabei sind zu prüfen, welche dieser Normen bei Ihnen eingeführt werden soll, oder wenn Sie verstehen möchten wo die Vor- und Nachteile, die mit jedem dieser Normen einhergehen, liegen, bieten wir Ihnen gerne unserem Branchenleitfaden zu Qualitätsstandards für optische Oberflächen an (englisch).